Teil 2: vom Lokalgewerbeverein Nidda

Für die Bildung eines Localgewerbevereins zu Nidda wurde am 11. Februar 1875 um 8 Uhr Abends in das Gasthaus Zur Traube geladen. Schon ein Tag danach wurde im Niddaer Anzeiger die Gründung bekannt gegeben und die Statuten offen gelegt.

In den so genannten Statuten ist in §1 festgehalten, und es war zu dieser Zeit die Hauptaufgabe, die Bildung zu unterhalten und zu fördern.  So z.B. die Sonntagsschule zu betreuen, die Handwerkerschule wieder ins leben zu rufen und eine Gewerbeschule zu errichten.

Zunächst war die Betreuung der Sonntagsschule übernommen vom Verein, dessen Kindern von Mitglieder kostenlos unterrichtet worden sind und nicht Mitglieder 1 Mark zahlen mussten. Die Schülerzahlen stiegen und es wurde in Freihandzeichnen, Rechnen, Geometrie und darstellende Geometrie unterrichtet. Auch wurde die Schule von der Sparkasse und dem  Landesgewerbeverein unterstützt. 1893 wurde sogar eine Abendschule eingerichtet.

1867 wurde die Handwerkerschule geschlossen, Nachdem der Localgewerbeverein gegründet worden war, war dieser die treibende Kraft und sie wieder zu aktivieren. Die „Großherzogliche Centralstelle für die Gewerbe“ erklärte sich bereit jährlich 3000 Mark beizusteuern. So wurde für 16.596,89 Mark ein neues Schulgebäude in der Bahnhofstraße errichtet und am 15. Nov. 1891 die erweiterte Handelschule gegründet. Im laufe der Zeit gab 20 Unterrichtsfächer und es wurden Werksmeister, Bauaufseher, und Bautechniker ausgebildet. Gesellen wurden ausgebildet und Vorbereitungen zu Meisterprüfungen durchgeführt. 1927 stieg die Schülerzahl auf 95. Verwaltungsmaßnahmen musste die Schule hinnehmen als der Kreis als Träger die Gewerbeschule 1923 übernommen hat und 6 Jahre später an die Stadt Nidda weiterdelegierte.  Die Schülerzahlen sanken wieder und 1936 wurde der Schulbetrieb hier eingestellt.

 

Fortsetzung folgt …

 

Quellen: Archiv Heimatmuseum Nidda zusammengestellt von Martin Röhling