Teil 1: vom Lokalgewerbeverein Nidda

Im Jahre 1875 wurde der Lokalgewerbeverein Nidda gegründet. Längere Zeit vor der Gründung gab es schon Bestrebungen um eine Vereinsgründung. Im Großherzogtum Hessen wurde in Frankfurt 1817 schon eine Gesellschaft des Gewerbes gegründet. Nach mehreren Gründungen schlossen sich diese Vereine aus verschiedenen Städten 1836 zu einem Landesgewerbeverein an, die Handwerkerzeichenschulen oder Gewerbeschulen unterstützen. In dem Landesgewerbeverein wurden schon einige Niddaer Betriebe Mitglieder die hier zu sehen sind.

Im Herbst 1841 wurde in Nidda auf Anregung vom Kreisrathes Seitz die erste Gewerbeschule eröffnet. Sie verdankt ihre Entstehung der 1833 unter dem Namen „Ludwig- und Mathildenstiftung“ gegründeten heutigen Sparkasse Oberhessen. Während der Schulbesuch für die Niddaer Schüler kostenlos war, mussten die auswärtigen 10 Gulden Schulgeld bezahlen. Schon in den ersten Jahren wurden laufend etwa 30 Schüler gezählt. Im technischen Zeichen waren u.a. die Niddaer Schüler Landesweit unter den besten und die Schülerzahl stieg. Da aber 1866 die Gewerbefreiheit eingeführt wurde waren keine Meisterprüfungen gefordert und die Schülerzahlen brachen ein, sodass innerhalb eines Jahres die Schule geschlossen wurde und die Sonntagszeichenschule ein Teil der Aufgaben übernahm.

Am 5.1.1869 hat der Landesgewerbeverein den Wusch geäußert, dass sich in der Kreisstadt Nidda ein Lokalgewerbeverein sich gründen möge, welcher sich zur Aufgabe macht, die Industrie nach Kräften zu fördern.

Zur Besprechung dieser gemeinnützigen Sache, werden die Industriellen, Handwerker und Freunde der Industrie im Saal des Gasthauses zur Traube eingeladen.

 

Es vergingen aber noch sechs weitere Jahre bis der Gewerbeverein gegründet wurde. Fortsetzung folgt…….

 

Quellen: Archiv Heimatmuseum Nidda zusammengestellt von Martin Röhling